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Rotmilan und Graureiher ausgewildert

02.03.2023 Graureiher Fridolin
02.03.2023 Graureiher Fridolin

Ein  Graureiher hatte am 11.02.2023  seinen Weg auf den Storchenhof gefunden Er hat nach Hilfe gesucht, hätte man fast annehmen können. Der Reiher stand in Möckern auf dem Parkplatz eines griechischen Restaurants in direkter Nähe zu einer Tierarztpraxis. Ob er eigentlich zum Griechen gehen wollte, um sich ein paar Abfälle zu holen, bleibt unklar. Reiher fressen zwar größtenteils Fisch, verschmähen aber auch andere fleischliche Kost nicht. Dabei nutzen sie auch Gelegenheiten, die sich durch Menschen bieten. In den meisten Zoos findet sich zur Fütterungszeit auch der eine oder andere Reiher ein. Auch auf dem Storchenhof bekommen wir regelmäßig Besuch von einem Nutznießer unserer Futtereimer.
Dieser Reiher hatte das große Glück, dass ausgerechnet Volker Quedenfeld, unser „Kranich-Papa“, auf dem Nachhauseweg auf ihn aufmerksam wurde. Ein Reiher (oder Storch) auf einem asphaltierten Parkplatz, da sollte man schon mal nachschauen, ob alles in Ordnung ist. War es in diesem Fall nämlich ganz und gar nicht, denn er machte kaum Flugversuche bei der Annäherung von Menschen. Volker hat ja nun einige Erfahrung im Umgang mit Vögeln ähnlicher Körperform, wobei wir ja neulich schon gewisse Unterschiede zwischen Reiher und Kranich erklärt haben. Der Reiher wurde also eingepackt und zum Storchenhof gebracht, wo festgestellt wurde, dass er mit 1.150g und der schwachen Flugmuskulatur deutlich zu mager war für ein erwachsenes Tier. Im Gegensatz zu unserem ersten Unglücksreiher in diesem Jahr war er jedoch noch in der Lage zu stehen, etwas taumelig zu laufen und – ganz wichtig! – selbständig zu fressen. Er bekam also reichlich Futter vorgesetzt, täglich 30 Fischlein und mehr, die er auch eifrig verspeiste. Auf diese Weise gelang es ihm, innerhalb von 18 Tagen fast 600g an Gewicht zuzulegen und seine Vitalität zurückzuerlangen.

Groß war dann auch nicht nur seine Freude, als er gestern Nachmittag bei schönstem Sonnenschein und um etwas Beinschmuck reicher von unserer Schafwiese aus wieder in die Freiheit starten konnte. Drücken wir ihm nun für die bevorstehende Brutsaison die Daumen und hoffen, dass die Kurzzeitpflege dazu beigetragen hat, ihm einen soliden Start in diese anstrengende Zeit zu ermöglichen.

02.03.2023 Rotmilan G608
02.03.2023 Rotmilan G608

 

Der männliche Rotmilan G608, der nach einer Wunde mit starkem Madenbefall am linken Flügel nun mehr als 1,5 Jahre bis zum ausreichenden Nachwachsen seiner Hand- und Armschwingen bei uns war, ist durch das Rotmilanzentrum des Heineanums mit einem Sender versehen und abschließend durch unsere FÖJlerin Sofia in die Freiheit entlassen worden.

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