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Storch mit Ständerbruch am Ostersonntag

 

20.04.2025

Heute wurde uns ein Storch mit einem Beinbruch gebracht.
Wir hatten darum gebeten, ihn zuerst einem Tierarzt vorzustellen, denn Beinbrüche sind für einen Schreitvogel so ziemlich die ungünstigste Verletzung.
Wir hatten sogar die Kontaktdaten und Adresse einer Tierklinik mit 24/7-Besetzung vermittelt. Die Tierklinik war sogar näher am Fundort als der Storchenhof.
Leider wurde der Storch nicht dem Tierarzt vorgestellt.

Unsere Untersuchung hat einen doppelten Bruch am und im Fersengelenk ergeben. An einer Stelle hat der Knochen sogar die Haut durchstoßen, es ist also ein offener Bruch. Bei dieser Art Bruch trocknen die Bruchenden durch den Luftkontakt aus und sterben ab und er geht mit einer zusätzlichen Infektionsgefahr einher.

Warum wir das hier so ausführlich schreiben?

Dieser Bruch ist höchstwahrscheinlich zu kompliziert für eine Operation.

Der Storch muss nun - sollten wir nicht durch einen großen Zufall morgen einen Tierarzt erreichen - bis Dienstag leiden, um dann erlöst zu werden.
Klar bekommt er Schmerzmittel, aber der Stress der Menschenobhut bleibt.   Es hat einen Grund, wenn wir darum bitten, ein Fundtier zuerst zum Tierarzt zu fahren.
Wir sind erfahren im Umgang mit Verletzungen aber wir haben keinen Tierarzt auf dem Hof und wir kennen unsere Grenzen.
Genau deshalb wissen wir, was wir wann empfehlen müssen. Auferstehung und Wunderheilung passieren leider nicht auf Knopfdruck, auch nicht am Ostersonntag.

Wir danken allen engagierten Findern, die lange Fahrtwege mit einem verletzten Tier auf sich nehmen, aber bitte hört auf uns, wenn wir explizit darum bitten, vorher einen Tierarzt aufzusuchen! Die Tiere danken es euch und wir natürlich auch!!! Ergänzung:

Der Storch ist am Ostermontag, noch bevor er von uns zu einem Tierarzt gebracht werden konnte, leider "freiwillig" in den Himmel hinter den Regenbogen entflogen.

 

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