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Patentiere News

Vier Storcheneier in Kühren gerettet

Inzwischen sind die kleinen Störche geschlüpft:

1903 Schlupf  18.05.2021  65 Gramm  Socke (Paten Domgymnasium Magdeburg Klasse 5a) PMMA-Ring, zog am 19.06. in die Pflegestation Thräna zur Überwachung seiner Sehkraft. 

1905 Schlupf  19.05.2021  70 Gramm Ida - PMMA-Ring, wurde in Sachsen von Storchenbetreuer Uwe Seidel in Pegau eingesetzt 

1906 Schlupf  21.05.2021  60 Gramm Paul - PMMA-Ringwurde in Sachsen in Nemt/Wurzen zusammen mit Sandra aus Püchau zu einem Horstkind gesetzt

(aus dem vierten Ei schlüpfte kein Küken)

Uwe Seidel berichtet am 20.06.2021 von der Einhorstung auf der Homepage von   sachsenstorch

"Am gestrigen Samstag wurde die 2. Gruppe der Püchau-Kührener "Eierstörche"aus Loburg adoptiert...

Dabei mussten zuerst geeignete Nester ausgemacht werden, wo dies auch möglich ist. An den ausgesuchten Horsten stellte sich immer wieder heraus , das mehr Jungstörche im Nest waren als angenommen und so kamen nur noch wenige Standorte in Frage .

Dachdeckermeister und Naturfreund Uli Seidel aus Althen hatte wie schon bei der Bergung der Eier aus Püchau die 30 m Hebebühne samt Erik Wilms zur Hilfe für diesen besonderen  Einsatz gewinnen können und für Samstag , den 19.06.10 Uhr nach Nemt zum Einsatz gebeten.

(Für mich hieß es dabei wieder zeitig aufstehen und das 4. mal in diesem Jahr zum Einsatz und nach Loburg fahren , -aber ich liebe es, wenn früh die Sonne aufgeht und die Natur erwacht und man fast allein auf der Straße  ist...aber man muss auch sehr vorsichtig fahren und auf wechselnde Wildtiere achten, die auch sehr früh unterwegs sind...) 

In Loburg wurden die 3 Jungstörche von Frau Sophie noch einmal gewogen und getränkt und von Storchenvater Christoph Kaatz die Schnäbel vom Gewölle gereinigt  und in Fahrtrichtung verstaut  ging es los.

Ich hatte mich auf der frühen Hinfahrt noch einmal an 3 möglichen Standorten für die Adoption vergewissert und leider feststellen müssen das in Wedelwitz 4 Junge statt der 2 vermuteten im Nest  waren und in Oberglaucha der Horst auch aus einiger Entfernung betrachtet leer zu sein schien...Nun blieben von den ausgesuchten Möglichkeiten noch Nemt , Schnaditz und Mörtitz als Möglichkeit.

Erster Treffpunkt war Nemt ...hier hatte ich am Freitag abend einen etwa gleich großen einzelnen Jungstorch ausmachen können der von beiden Elterntieren auf dem Nest verwöhnt wurde...

Da der jüngste Kührener Jungstorch nach Auskunft von Christoph Kaatz eventuell eine Sehschwäche hat, entschieden wir kurzerhand die zwei Jungstörche in Nemt zu dem Einzelstorch einzusetzen. Der 3.Jungstorch würde von  Jörg Spörl, der als Beringungshelfer von Steffen Müller nach Nemt angereist war nach Thräna in die Pflegestation mitgenommen werden, damit er vorerst unter Kontrolle bleibt.

..das Nemter Storchenpaar schaute zwar etwas verdutzt drein, als plötzlich 3 statt ein Junges im Nest waren , aber wenn die Adoptivstörche sich artgerecht verhalten und sich den Altvögeln unterwerfen und um Futter betteln sollte nichts schiefgehen... [...]

...am späten Abend gab es noch einmal  Kontrolle in Nemt  - die 3 Jungen mit einen Altvogel auf dem Horst (Fotos Us)

Ida wurde am 13.06.2021 von Uwe Seidel abgeholt und nach der Beringung in Groitzsch nach Pegau chauffiert. Herr Seidel beschreibt auf der Seite sachsenstorch.de, wie der Jungstorch in seinen neuen Horst gelangt. Wir danken für die Erlaubnis, die Fotos nutzen zu dürfen. 

11.05.2021

Am 25.04.2021 wurden uns von Uwe Seidel, dem Weißstorchbetreuer vom Landkreis Leipzig, vier Storcheneier übergeben. 

Derzeit scheinen noch Ostzieher einzutreffen, die ihren Horst wieder erobern wollen. Deutschlandweit wird von derartigen Rivalitäten berichtet. Möglicherweise sehen die angestammten Störche ihre Brut in Gefahr, wenn sie nicht jetzt ihren Horst wiederbekommen, denn die Zeit wird knapp für eine Brut. Umso heftiger wird gekämpft.

So gab es auch in Kühren bei Wurzen einen heftigen Storchenkampf. Die Störche gehen bei solchen Kämpfen nicht zimperlich vor, so war es auch hier. Einer der Brutstörche, wahrscheinlich das Weibchen verlor das Leben. So mussten die Eier geborgen werden. 

Die Geschichte um ihre Rettung beschreibt er auf der Seite sachsenstorch.de :

"Leider gehen solche Kämpfe um das angestrebte Nest besonders zwischen brutwilligen Rivalinnen  nicht immer so glimpflich ab und enden dann leider mit schlimmen Verletzungen oder gar mit dem Tode eines Storches  ... so geschehen in der Nacht von Samstag zu Sonntag in Kühren...wo die Einwohner , welche  in der Nähe des Horstes leben vom Kampflärm  der Klappernden und  aufeinander hauenden Schnäbel von 2 ums Nest kämpfenden Paaren  aufgeweckt wurden. Am Ende lag ein Storch  tot unter dem  Nistmast und ein weiterer lief auf der Straße umher... das angreifende Paar hatte sich dann zurückgezogen. Der überlebende Storch begab sich wieder auf sein Nest mit  dem vermutlichen Gelege.

Die tödlichen  Verletzungen am Hals und unter dem linken Auge waren kaum sichtbar , aber man kann sich vorstellen was die spitzen langen Schnäbel für eine Gewalt ausüben können.

Mit ziemlicher Sicherheit handelte es sich bei dem toten Storch  um ein  Weibchen was man aus der vergrößerten "Kloake" ableiten konnte. Vermutlich war die tote unberingte Störchin von der eigentlichen  und ebenfalls  unberingten Horstbesitzerin angegriffen worden. Aus der Erfahrung heraus kann man wirklich sagen , das zu spät ankommende  und betrogene Weibchen meistens verbissen um Ihr früheres  Nest kämpfen und hartnäckig und rabiater  vorgehen als Männchen...Auch das vermeintlich betrügende Männchen ,welches das Nest hütete, hatte Prügel bezogen und eine klaffende Wunde zwischen den Augen abbekommen...

 

Aber es blieb standhaft auf den Nest mit den vermuteten Eiern sitzen ...ohne einen zweiten Partner wäre das Gelege verloren und das rechtmäßige Weibchen  wenn es den Horst zurückerobert , würde im Normalfall die Eier der Rivalin aus dem Nest werfen...

Wo bekommt man am Sonntag eine Hebebühne her, war die  schwierige Frage...Nach einigen Telefonaten hatte Storchenfreund Mario Richter aus Böhlitz die Kameraden der FFW Wurzen mit Herrn Thomas um Hilfe gebeten und 16.30 Uhr nach Kühren organisieren können.

Kurz zuvor wurde das brütende Männchen von der hartnäckigen Storchendame vom Nest gejagt berichtete Herr Naumann der den Horst die ganze Zeit im Auge behielt... die Störchin säuberte  das Nest , was nichts gutes verhieß... aber zu aller Überraschung setzte Sie sich dann und brütete ... als wir mit der Kanzel  am Nest ankamen verließ die Störchin das Nest und suchte das Weite... im Nest lagen 4 intakte  Eier...  

....da die Störchin nicht in der Nähe geblieben war um wieder auf das Nest zurück zukehren, war dies der entscheidende Moment um die Eier auszuhorsten...damit Sie nicht auskühlten hatte ich schon ein Thermobehältnis mit  Eierwärmern und  2 vorgewärmten  Körnerkissen mitgebracht.Die Sitzheizung sollte die (Körper)Temperatur von ca. 37 grad bis Loburg halten wo man schon auf mich wartete...Um 19.00 war ich pünktlich am Storchenhof in Loburg angelangt und die 4 Kührener Eier wurden von Storchenvater Christoph Kaatz entgegengenommen  ,gekennzeichnet und vorsichtig in den neuen Brutschrank gelegt...worin  schon 2 Eier aus Püchau und verschiedene Geflügeleier  lagen...

Jetzt bleibt zu hoffen, dass aus allen vier Eiern junge Störche schlüpfen und diese gesund aufwachsen. Der Storchenhof wird alles dafür tun.

Wir danken allen Beteiligten: den aufmerksamen Nachbarn, der Freiwilligen Feuerwehr Wurzen, Herrn Mario Richter und natürlich Herrn Seidel, dem wir auch für die Fotos und die Erlaubnis danken, seinen Text hier zitieren zu dürfen. 

 

 

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