Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025
Der Sieger der Wahl zum Vogel des Jahres steht fest:
10. Oktober 2024 - Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, doch am Ende hat sich ein Kandidat durchsetzen können: Der Hausrotschwanz ist der neue „Vogel des Jahres“ 2025 und löst damit ab Januar den amtierenden Kiebitz als Jahresvogel ab.
Fast 143.400 Menschen haben bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mitgemacht. 42.325 Stimmen (30,2 Prozent) entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich. „Über die hohe Beteiligung freuen wir uns sehr. Sie zeigt uns: Vögel und die Natur bewegen die Menschen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler.
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
Unsere Morgenstunden bereichert der Hausrotschwanz schon weit vor Sonnenaufgang. Mit seinem eigenwilligen Gesang ist er kaum zu überhören, und auf Hausdächern gut zu sehen. Bühne frei für den neuen Jahresvogel!
Auffälliger, aber gewöhnungbedürftiger Gesang
Gäbe es in der Vogelwelt ein Pendant zu „Deutschland sucht den Superstar“, der Hausrotschwanz würde wohl nicht gewinnen. Bereits im 19. Jahrhundert fällte der Zoologe Alfred Brehm in seinem „Tierleben“ ein wenig erbauliches Urteil über den Gesang des Jahresvogels. Das ihm eigene Röcheln, das sich mit knirschenden, klappernden Tönen und flötenden Trillerlauten abwechselt, beschrieb er als „jede[n] Wohlklanges bar“. Immerhin seine Rufe, um beispielsweise Gefahr auszudrücken, klängen „angenehm, wie ‚Fid tek tek‘“.
Doch egal wie eine Jury seinen Gesang bewerten würde, zweierlei könnte sie ihm nicht absprechen: Wiedererkennungswert und Ausdauer. „Hat man den Hausrotschwanz einmal gehört und erkannt, kann man ihn nicht mehr nicht hören. Mich erinnert sein Gesang an Störgeräusche eines Fernsehers. Falls Sie nicht ohnehin schon von ihm geweckt oder zu sehr früher Stunde begleitet wurden, achten Sie einfach mal darauf“, empfiehlt Alexandra Ickes, Artenschutzreferentin beim NABU Baden-Württemberg.
Als einer der ersten Sänger beginnt er rund 70 Minuten vor Sonnenaufgang und ist bis nach der Abenddämmerung zu hören. Der damalige Vorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld Hermann Nesenhöner zählte an einem warmen, sonnigen Apriltag 1950 rund 5.650 Strophen – oder sechs Stunden – Singen. Dabei sind Anhöhen wie Dachgiebel und Hausantennen mittlerweile genauso die Bühne des Hausrotschwanzes wie Gebirgsfelsen.
Quelle: NABU